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Historische Gespannrennen

2010

Letzter Lauf zur DHM - Hockenheim -> "Hockenheim Classic`s"

Die Anfahrt nach Hockenheim war wie immer sehr lang und nicht besonders verheißungsvoll - es regnete in einer Tour. So war auch für das gesamte Wochenende Regen angesagt. Also hatten Heiko und ich uns auf ein sehr nasses Rennwochenende eingestellt. Doch in Höhe Ludwigshafen hatte es plötzlich aufgehört zu regnen. So konnten wir denn doch noch alles im Trockenen aufbauen.

Siggi war schon vor uns da und hatte den Platz neben seinem Gespann freigehalten. Gemeinsam bauten wir unser Fahrerlager auf und begrüßten nebenbei die anderen Kollegen die nach und nach eintrudelten. Siggi holte derweil sein Gespann aus dem Anhänger um es schon einmal warm laufen zu lassen. Es sprang auch gleich gut an und er ließ den Motor warmlaufen. Mittlerweile war auch Anne, seine Baifahrerin, eingetroffen. Doch wir mussten feststellen das die Laune nicht besonders gut war. Es gab im Vorfeld wohl einige Unstimmigkeiten die noch zu besprechen waren....

Heiko und ich fuhren derweil zur technischen Abnahme um unser Gespann und die Helme abnehmen zu lassen, was auch gottlob wieder kein Problem darstellte. Alles war in bester Ordnung und wir fuhren zurück zu unserem Platz. Hier angekommen wurde uns beiden klar, das hier ordentlich dicke Luft zwischen Anne und Siggi herrschte. Für Anne stand fest, das sie unter solchen Bedingungen nicht mit Siggi fahren würde. Es wurde nun der Versuch unternommen erst einmal zu schlichten und zu überlegen wie wir die Situation retten konnten. Heiko erklärte sich denn auch bereit bei beiden Gespannen als Beifahrer mit zu fahren.

Doch es sollte noch anders kommen. ... Siggi wollte nur noch mal das Gespann anlassen um zur technischen Abnahme zu fahren. Doch jetzt wollte es nicht mehr anspringen. Jens kam hinzu um nachzusehen woran es liegen könnte. Alles wurde ausprobiert: Zündung, Vergaser, Zündkerzen, Ventilspiel und alles was uns sonst noch einfiel. Doch es ließ sich leider nicht mit Sicherheit feststellen wo der Fehler lag. Die allgemeine Vermutung tendierte in die Richtung, das entweder ein Ventil des rechten Zylinders oder der Ventilsitz selbst defekt seien. So oder so war für Siggi klar das er nicht starten konnte. Denn eine solche Reparatur war auf die Schnelle partout nicht zu organisieren. Somit hatte sich nun auch für Heiko die Situation geklärt und es war klar, das er nur bei mir mitfahren musste. Siggi packte alles wieder zusammen um leicht frustig am Sonntagmorgen wieder nach Hause zu fahren.

Am Sonntag dann das erste Training.

    

Wir fuhren zum Vorstart und ich lies das Gespann warmlaufen. Es fühlte sich alles gut an und wir waren guten Mutes. Dann ging es auf die Strecke. Die ersten beiden Runden fuhr ich langsam an damit Heiko sich an die Strecke gewöhnen konnte. Dann ging es immer schneller und besser. Das Gespann lief wunderbar rund und wir fuhren recht flott um den Kurs. Zurück im Fahrerlager wurde das Gespann wieder vorbereitet für das Zeittraining. Also Batterie nachladen, auftanken und schnell noch mal alles durchsehen. Am späten Nachmittag dann das Zeittraining. Das Gespann sprang wieder sofort an und wir fuhren in den Vorstart um den Motor warmlaufen zu lassen. Der Start wurde freigegeben und es ging wieder durch die Boxengasse auf die Strecke.

Nun gab ich von vornherein richtig Gas, denn ich wusste das das Gespann gut lief. Heiko war so gut drauf, das es sogar noch Zeit fand in der Sachskurve dem Publikum zuzuwinken. Es machte so richtig Spaß unsere Runden abzuspulen. Nach dem Zeittraining schaute ich nach auf der Ergebnisliste, wo unser Startplatz am Sonntag sein würde. Es wurde das Mittelfeld. Da wir nun am Samstag unsere Trainingsläufe im Trockenen absolviert hatten, hofften wir natürlich auch am Sonntag im Trockenen fahren zu können. Und wir hatten Glück; es blieb den ganzen Tag trocken, bis kurz vor unserem Wertungslauf. Es fing an nur ganz kurz zu nieseln.

Doch als wir in den Vorstart fahren ist es auch schon wieder vorbei. Vom Vorstart ging es in die Startaufstellung. Motor aus und auf die Startflagge warten. Die Flagge fällt und Heiko schiebt an, doch das Gespann springt nur zögerlich an. Wir werden von einigen Mitstreitern überholt, doch nach der ersten Kurve haben wir sie wieder eingeholt. Ab jetzt hieß es möglichst gleichmäßig unsere Runden zu drehen.

    

Wir hatten auch das gute Gefühl ziemlich gleichmäßig, schnell unterwegs zu sein. Im Fahrerlager wieder angekommen waren wir sehr froh, dass das Gespann das ganze Wochenende so gut fuhr und nichts kaputt gegangen war. Für uns kam letztlich der elfte Platz heraus und damit sehr wahrscheinlich in der Meisterschaft ein guter sechster Platz in der Gesamtwertung. Somit haben wir unser Ziel für die Saison voll und ganz ereicht unter den ersten zehn in der Meisterschaft zu sein.

Wir möchten uns auf diesem Wege bei unseren Freunden und Helfern, den Sponsoren, den Gästen und ganz besonders meiner Frau Hanna Dank sagen, ohne all deren Unterstützung es nicht möglich wäre unseren spannenden Sport auszuüben. So gehen wir nun in die Winterpause um uns für die nächste Saison vorzubereiten.

    

Euer Heiko und Günter

 

Vorletzter Lauf zur DHM - Flugplatzrennen Hildesheim

Das Wochenende schien vielversprechend zu werden, da die Wetterprognosen gut waren. Es sollte von Freitag bis Sonntagabend gutes Wetter sein. Also fuhr ich schon am Freitagmorgen um acht Uhr von zu Hause los, um möglichst früh im Fahrerlager zu sein. Kurz vor zehn kam ich am Flugplatz an. Es waren schon einige Fahrerkollegen da um ihr Lager aufzubauen. Ich suchte mir rasch einen geeigneten Platz aus, sodass auch Siggi und Anne, Roland und Katja sowie mein Bruder mit ihren Fahrzeugen einen Platz bei mir am Wohnmobil hatten. Ich fing also an den Anhänger auszuladen, das Gespann bereitzustellen um zur technischen Abnahme zu fahren und die übrigen Sachen aufzubauen. Schnell füllte sich das Fahrerlager und gegen Mittag trafen auch die anderen alle ein. Zwischendurch immer wieder Begrüßung der anderen Teilnehmer und Kollegen wie Robert und Anita,  Hermann und die ganze Crew und auch Gäste aus dem Cafe, die einfach schon mal vorbei schauen wollten um zu sehen was sie am Samstag und Sonntag erwarten würde. Die technische Abnahme war wie immer schnell erledigt, und so konnten wir uns dem gemütlichen Abend widmen. Früh am Samstag Morgen fertig machen zum ersten Training. Es war noch etwas kühl, doch der Wind vertrieb die paar Wolken. 

    

Siggi hatte bei beiden Veranstaltern genannt und somit die Möglichkeit mit Anne und seinem Sohn Lucas zu fahren. Ich hatte mich nur beim VFV zum DHM Lauf genannt. Lucas sollte zum ersten Mal bei mir Beifahrer sein. Heiko war an diesem Wochenende verhindert und konnte nicht mit mir fahren. Deshalb sprachen wir uns vorher ab, dass wir das erste Training gelassen angehen wollten um uns erst einmal kennen zu lernen. Gottlob ist Lucas schon erfahren als Beifahrer da er in der IDM auf einem F1 Gespann mitfährt!

Schon nach zwei Runden war mir klar, das das mit Lucas gut passte und ich konnte einen Zahn zulegen. Wir fuhren noch einige schnelle Runden, wobei ich feststellte, dass das Gespann tadellos lief. Auch das Zeittraining fuhren wir ohne Probleme. Wir starteten am Sonntag demnach aus dem Mittelfeld. In diesem Jahr waren zwar etwas weniger Teilnehmer am Start, dafür gut dreimal so viele Zuschauer wie im vorigen Jahr. Es machte Spaß vor solch einer Kulisse zu fahren. 

Am Sonntagmorgen war wieder früh aufstehen und Fertigmachen angesagt. Lucas war bester Laune und ich hatte irgendwie ein gutes Gefühl den ersten Wertungslauf zu fahren. Da alle Gespannklassen zusammen fuhren, war Kupplungsstart angesagt. Wir kamen gut weg und es gab keine Kollisionen in der ersten Kurve. Für uns lief es so gut, das wir am Ende des ersten Laufs den ersten Platz gemacht hatten! Das hatte ich schon lange nicht mehr geschafft. Um so größer die Freude, als wir die Ergebnisliste im Aushang sahen. Da war uns beiden klar, der zweite Lauf musste genauso gut laufen, um einen Podestplatz einzufahren. 

    

Zum zweiten Wertungslauf fuhren wir schon mit etwas gemischten Gefühlen in den Vorstart. Es hatte im vorherigen Rennen bei den Soloklassen einen Unfall gegeben, wo beide Krankenwagen eingesetzt werden mussten und somit eine große Pause entstand. Dadurch gab es auch eine große Zeitverzögerung, was zur Folge hatte, das unser Lauf gekürzt wurde und wir aus dem Vorstart mit fliegendem Start ins Rennen geschickt wurden. Dadurch fuhren wir nicht wie im ersten Lauf von unserer eigentlichen Startposition aus, sondern inmitten eines Pulks von sieben Fahrzeugen, der sich aber nach der ersten Runde auflöste. Wir fuhren also bis zum Schluß in einem 4er - Paket und ich hatte das gute Gefühl, das wir alle ziemlich gleich schnell unterwegs waren. Am Abend dann Siegerehrung! Wir wussten bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht, welchen Platz wir nun wohl endgültig eingenommen hatten, da noch keine Ergebnislisten ausgehangen waren. Da die Soloklassen zuerst geehrt wurden, stieg bei den Gespannfahrern die Spannung um so mehr. Dann endlich der Aufruf der Gespannklassen.  Lucas und Ich hatten im Endergebnis den zweiten Platz in der Klasse P erreicht! Anne und Siggi in der Klasse Z sogar den ersten Platz! Ihr könnt euch vorstellen, wie wir uns gefreut haben. Danach musste Siggi noch zur Siegerehrung der Technorama. Auch hier erzielte er den ersten Platz zusammen mit Lucas. Alles zusammen genommen ein sehr erfolgreiches Wochenende - und endlich einmal ohne Unwetter oder Pannen!!!

Und hier noch ein paar Eindrücke vom Rennen:

    

    

    

    

    

Euer Günter

 

6. Lauf zur DHM - Schotten

  Heiko und ich sind Mittwochs schon losgefahren, um unseren Stammplatz unterhalb des Fahrerlagers in Beschlag zu nehmen. Auch unsere Freunde und Fahrerkollegen waren schon eingetroffen und wir bauten unser Lager auf. Bis zum späten Abend waren auch fast alle eingetroffen und wir saßen noch lange zusammen bis dann doch irgendwann in der Nacht alle zu Bett gingen.

Die Clubmitglieder und Freunde des MSC Schotten hatten Mittwochs schon angefangen die Strecke aufzubauen. Dieses setzte sich auch am Donnerstag und Freitag bis in die späten Abendstunden fort. Es mussten Strohballen rund um die Strecke aufgebaut werden, Tribünen und Übergänge aufgebaut werden und die Strom,- und Wasserversorgung hergestellt werden. Ein Riesenaufwand den der Club jedes Jahr hier leistet.

Wir für unseren Teil waren an den beiden Tagen damit beschäftigt die Gespanne noch mal gründlich durchzuchecken um dann am Freitag Morgen zur Abnahme zu fahren. Nachdem alles für in Ordnung befunden war, gingen wir noch mal die Strecke ab um zu sehen, ob sich etwas verändert hat gegenüber letztem Jahr. Bis auf ein paar Bodenwellen mehr, bedingt durch den harten Winter, war alles wie im Vorjahr.

Am Freitag Abend nahmen Heiko und ich an der Präsentation auf dem Markt in Schotten teil.

Wir waren überrascht, wie viele Menschen sich dieses Spektakel anschauten. Natürlich waren wir auch gleich im Gespräch mit den Leuten und unser Gespann wurde von allen Seiten fotografiert. Es sprachen der Vorstand des MSC Schotten, der Rennleiter, der Ehrenpräsident des VFV, die Bürgermeisterin und noch einige weitere Persönlichkeiten aus dem Motorradrennsport. Dieter Braun und Rossner sprachen noch ein paar Grußworte und dann ging es wieder zurück ins Fahrerlager.

Dann endlich am Samstagmorgen Fertigmachen zum ersten Training! Wir waren natürlich wieder ein wenig aufgeregt ob auch alles klappt. Das Wetter sollte an diesem Tag schön werden, was es denn auch tatsächlich wurde.

Schon im Vorstart merkte ich, das die Maschine nicht richtig laufen wollte. Sie wollte nicht so richtig Gas annehmen, was mich etwas verunsicherte. Während der Trainingsrunden merkte ich, dass das Motorrad langsam aber sicher immer besser fuhr. Heiko leistete wie immer gute Arbeit auf dem Brett, sodass wir ein paar schöne, flotte Runden drehen konnten.

Zurück im Fahrerlager machte ich noch einmal auf die Suche nach dem Grund, warum das Motorrad nicht richtig laufen wollte. Der Fehler war schnell gefunden! Die Kerzen waren verrußt von der Fahrt zum Marktplatz und mussten erst gereinigt werden. Dann wurden noch mal die Ventileinstellung geprüft und alles wieder sorgsam zusammengebaut.

Das zweite und gleichzeitige Zeittraining verlief schon viel besser und wir drehten ein paar richtig zügige Runden. Bei Siggi und Anne lief es leider nicht so rund. Gleich in der zweiten Runde des ersten Demolaufes fuhren sie auf ein Gespann vor ihnen auf und zerstörten sich die Verkleidung. Doch konnten wir mit Hilfe unserer Freunde und Helfer schnell eine Notreparatur durchführen um das Gespann erneut an den Start zu bringen.  

Im zweiten Demolauf wurde Siggi immer schneller und dann hat er es wohl ein bisschen übertrieben. In der Bergaufkurve vor Start und Ziel schob das Gespann über das Vorderrad in die Strohballen. Anne flog im hohen Bogen in die Strohballen und Siggi verletzte sich an der linken Hand. Der Kupplungsgriff hatte ihm die Finger gequetscht. Zudem hatte Anne bei ihrem Abflug den rechten Vergaser abgerissen, sodass das Gespann nicht mehr fahren konnte.

Es wurde mit Hilfe der Streckenposten heraus geschoben und dann zurück ins Fahrerlager gebracht. Und so war schon wieder Schrauben angesagt.

    

Am Sonntagmorgen machen Heiko und ich uns wieder früh fertig für den ersten Wertungslauf an diesem Tag. Das Wetter ist morgens noch kühl aber die Sonne scheint und es scheint ein schöner Tag zu werden. Wir fahren in den Vorstart und sind ein wenig nervös ob das Motorrad auch ordentlich läuft. Vom Vorstart fahren wir in die Startaufstellung. Wir starten von hinten ganz rechts und es ist Schiebestart angesagt. Also: Motor aus!

Der Mann mit der Flagge gibt den Start frei, Heiko schiebt und wir kommen super weg. Doch ich sehe, das nicht alle gleich gut wegkommen. Rechts am Vordermann vorbei geht nicht, da ist die Leitplanke im Weg. Also ziehe ich nach links an mehreren Gespannen vorbei und touchiere ein Gespann, was auch nach links rauszieht um an den vorderen vorbei zu kommen. Aus dem Augenwinkel sehe ich noch gerade so, das ein Fahrer oder Beifahrer vom Gespann fällt. Doch ich ziehe durch und wir fliegen auf die erste Kurve zu.

Doch ab jetzt geht alles gut. Wir drehen unsere Runden und ich habe das Gefühl, dass wir recht gleichmäßig zügig unterwegs sind.

Nach unserem Lauf wieder im Fahrerlager angekommen, schlägt das Wetter um und es fängt an zu regnen. Erst nur leicht, dann aber nach kurzer Zeit sintflutartig. Schon der nächste Lauf in der nächsten Klasse musste abgebrochen werden. Die Straßen sind überflutet, sodass die Rennleitung alle nachfolgenden Rennen absagen musste. Also alles nass einpacken und leicht gefrustet ab nach Hause fahren.

Das war das erste mal in der Geschichte des Schotten Grand Prix, dass eine Veranstaltung vorzeitig abgesagt werden musste. Leider hatten wir nur einen fünfzehnten Platz für uns herausfahren können.

Euer Günter

 

4. Wertungslauf zur DHM in METZ (Frankreich)

Ich konnte in den paar Tagen die mir zur Verfügung standen das Gespann trotzdem wieder flott machen. Es wurde die Zündung komplett gewechselt, die Dichtungen im Getriebe für die Kupplung gewechselt und die Zündung neu justiert. Eine erste Probefahrt auf dem Hof vor Abfahrt nach Metz war vielversprechend.

Heiko und ich haben alles verladen und gut verzurrt um dann am Freitagmorgen um sieben Uhr los zu fahren. Die Autobahnen waren zu dem Zeitpunkt noch wenig befahren, sodass wir zügig vorankamen. Das Navi lotste uns wunderbar und völlig problemlos bis Metz. Doch dort haben wir uns dann total verfahren und gut eine Stunde gebraucht, bevor wir auf die Idee kamen die GPS-Koordinaten einzugeben. .. So fanden wir dann auch endlich zur Rennstrecke. Dort angekommen trafen wir schon Siggi & Anne, die uns freundlicherweise einen Platz freigehalten hatten. Also schnell alles aufbauen und mit dem Gespann zur Technischen Abnahme. Da wir mit die ersten waren, war auch das schnell erledigt und wir konnten den Abend noch in gemütlicher Runde ausklingen lassen.

    

Am nächsten Morgen um acht Uhr zur Fahrerbesprechung und anschließend fertig machen zum ersten Training. Alle Fahrer waren gespannt auf die neue Strecke und wie sie zu befahren sein wird. In die erste Runde ging es noch mit einem Einführungsfahrzeug, ab der zweiten Runde durften wir frei fahren. Alle ließen es erst mal langsam angehen. Jeder tastete sich von Kurve zu Kurve immer etwas schneller heran. Im Fahrerlager wieder angekommen, war die einhellige Meinung aller, dass die Strecke zwar sehr anspruchsvoll ist doch auch einen Riesenspass macht.

Auch das zweite Training vor der Mittagspause absolvierten wir gut und wurden schon bald immer schneller. Das Gespann fuhr super und Heiko und ich kamen so richtig ins schwitzen. Denn die Temperaturen wurden immer höher, sodass der Fahrtwind kaum noch Kühlung brachte.

Am Nachmittag dann das spannende Zeittraining für die Startaufstellung. Auch dieses Training absolvierten wir noch ganz gut - bis zur vorletzten Runde - da verließen mich die Kräfte und ich fuhr vorzeitig raus. Wir hatten ja unsere Pflichtrunden gefahren, so war das kein Problem.

Am Abend, nach den Trainingsläufen, kamen wir mit den anderen Gespannfahrern zusammen und diskutierten über die neue Strecke. Alle waren sich einig, dass es zwar eine tolle Strecke ist, aber eben auch sehr anspruchsvoll und somit kräftezehrend sei. Fast jeder klagte über Muskelschmerzen, genau wie auch Heiko und ich.

Sonntagmorgen dann zum warm-up in den Vorstart. Dort stellte ich fest, dass der Motor nicht richtig Gas annehmen wollte. Sobald ich höher wie fünftausend Touren drehte, fing er an zu spucken. Wir fuhren drei Runden um dann doch vorzeitig wieder ins Fahrerlager zu fahren um erst einmal nach der Ursache zu suchen.

Wir stellten fest, das die Batterie nicht die volle Leistung hatte also nicht voll geladen war. Nun gab es das ganze Wochenende schon Probleme mit der Stromversorgung seitens des Veranstalters. Andauernd viel der Strom aus und somit wurden die Batterien natürlich nicht richtig geladen. Doch glücklicherweise hatten einige Fahrer ein Stromaggregat dabei, so auch Harry, dem wir auf diesem Wege noch einmal ganz herzlich danken möchten, dass er uns geholfen hat die Batterie nachzuladen.

Somit konnten wir doch noch unseren Wertungslauf fahren, wo wir einen sechsten Platz herausfahren konnten. Für uns ein gutes Ergebnis für ein sehr anstrengendes Wochenende. Zufrieden und angefüllt mit neuen Erkenntnissen fuhren wir nach Hause.

    

Anmerkungen:

Da die Strecke sich noch im Aufbau befindet und der VFV der erste Veranstalter war, muss noch viel an der Infrastruktur gearbeitet werden. Es gibt deutlich zu wenig Duschen und Toiletten und die Stromversorgung im Fahrerlager könnte auch besser sein. Wir hoffen dass der Betreiber der Strecke es bis nächstes Jahr schafft diese Malaisen zu beheben.

Euer Günter

 

Zweiter Lauf zur DHM in Oschersleben

Nachdem es für uns am Nürburgring schon so gut gelaufen ist, fuhren Heiko und ich mit einem guten Gefühl nach Oschersleben. Völlig stressfrei kamen wir im Fahrerlager an, wo wir Roland und Katja trafen die uns einen guten Platz reserviert hatten.

Wir stellten das Wohnmobil so auf, das wir direkt nach der Fahrzeugabnahme gleich noch das Zelt und alles andere Equipment aufbauen konnten. Als wir von der erfolgreichen Fahrzeugabnahme zurück kamen, trafen soeben auch schon Robert & Anita, sowie Hermann mit der gesamten Mannschaft ein. Natürlich gab es erstmal eine große Begrüsserei, da wir uns lange nicht gesehen hatten. Nach der gemeinsamen technischen Abnahme konnten wir den schönen Abend entspannt und in großer Runde ausklingen lassen.

Schon um 7:15 Uhr war die Fahrerbesprechung angesetzt, da hieß es früh aufstehen, Kaffee kochen, eine Zigarette und 'nen großen Pott Kaffee in den Kopp und los geht's! Dann ging es auch schon zum ersten Training in den Vorstart. Das Gespann sprang gut an und wir fuhren auf die Strecke.

Doch schon in der zweiten Runde ereilte uns wieder mal der Defektteufel! Als wir grade auf die Zielgrade einbiegen und ich den vierten Gang einlege, geht die Zündung aus und wir rollen ohne Vortrieb aus. Ich lenke das Gespann nach rechts auf die Wiese und wir schieben es in eine Bucht beim Streckenposten gegenüber der Boxengasse. Von dort wurden wir nach dem training ins fahrerlager geschleppt. 

Jetzt war Fehlersuche angesagt! Aber wo suchen? Batterie, Zündspule, Elektrik??? Es wurde alles geprüft, doch keiner - auch nicht die hilfsbereiten Kollegen der anderen Teams - konnten den Fehler finden. Bis ich durch reinen Zufall bemerkte, das der Hallgeber mit der Unterbrecherscheibe in Berührung kam. Dieses Problemchen war mit zwei Unterlegscheiben ruck-zuck behoben, doch nun stimmte die Zündung nicht mehr ganz exakt. Trotzdem absolvierten wir das zweite Training - wenn auch nicht mehr mit der vollen Leistung. Für den Wertungslauf am Sonntag sollte es aber denn doch noch reichen.

Am Sonntag dann mit sehr gemischten Gefühlen zum Vorstart. Wird die Kiste durchhalten? Wir fahren auf die Strecke zur Startaufstellung. Noch fühlt sich alles gut an....! Der Motor springt sofort an, Heiko kommt gut aufs Brett und ich muss sogar noch zirkeln, weil ich gleich vier oder fünf Gespanne überholen kann. Wir fahren auf die erste Kurve zu und es wird - wie immer - eng. Doch alles geht gut und wir kommen auch gleich in unseren flotten Rhythmus. Doch in den letzten zwei runden fängt die Kupplung an zu rutschen, was mich dazu zwingt, sehr gefühlvoll mit dem Gasgriff zu hantieren.

Letztlich belegen wir einen guten achten Platz mit nicht voll abrufbarer Leistung und einem superflink turnenden Heiko der mal wieder alles gegeben hat.

Bis zum nächsten Lauf im französischen Metz sind es nur knappe 14 Tage, in denen ich das Gespann wieder auf Vordermann bringen kann.

    

Euer Günter

 

Erster Lauf zur DHM am Nürburgring - "Kölner Kurs"

Als ich von Oschersleben wieder zu Hause war habe ich gleich am nächsten Tag das Hinterrad ausgebaut um nachzusehen wie groß der Schaden ist... Ich musste leider feststellen, dass die Verzahnungshülse zum Kardan abgeschert war. Aber wozu hat man schließlich Freunde, die man fragen kann? Charly Adler war meine große Hoffnung. Schweißtechnisch hat er einiges drauf, da er auch eigene Rahmen für seine diversen 50iger Rennmaschinen baut. Also fuhr ich mit meinem Hinterrad zu ihm und er sollte sich das ganze "einfach mal" anschauen. Nach eingehender Durchsicht kamen wir beide zu dem Schluss, das die Hülse angeschweißt und mit einer zusätzlichen Hülse verstärkt werden sollte. Er würde das schon hinkriegen.... Und, er hat es hinbekommen! :-) Im Training sollte es sich zeigen, ob die Operation hält.

Heiko hatte mit mir in Oschersleben ja schon ein Training absolviert und so konnte ich von Anfang an richtig loslegen und ein paar schnelle Runden hinlegen. Ich wollte einfach wissen ob der reparierte Endantrieb hält was ich mir versprach. Was soll ich sagen? Alles war in bester Ordnung!

Ich war heilfroh, dass wir nun den ersten und zweiten Wertungslauf somit sorglos fahren konnten. Es lief auch alles wie geschmiert. Nur die angestrebte Gleichmäßigkeit litt darunter. Anstatt möglichst gleichmäßige Rundenzeiten zu fahren wurden wir von Runde zu Runde schneller. Es gab aber auch einfach zu schöne Zweikämpfe und Überholmanöver. Dadurch war natürlich auch die Platzierung dementsprechend schlecht. Aber das war uns einigermaßen egal. Auch im zweiten Wertungslauf fuhren wir wiederum wie entfesselt und hatten einen Riesenspass dabei. Das Gespann lief wie am Schnürchen und es war mal wieder ROCK & ROLL wie ich es liebe!

Alles in allem war es eine sehr schöne Veranstaltung des MSC Porz, der wie immer eine super Organisation auf die Beine gestellt hatte und alles nach Zeitplan lief. Zudem hatte sogar das Wetter am Nürburgring mitgespielt und es blieb tatsächlich auch einmal trocken, wenn auch kalt. Eben bestes Eifel-Wetter!!!

Was noch zu erwähnen wäre, ist die Tatsache, dass Siggi und Anne in ihrer Klasse den zweiten Platz belegten und somit sogar mit Pokal nach Hause fuhren konnten. Und weil es mit den beiden so gut lief, werden sie die Saison auch bis zu Ende fahren und Heiko bei mir im Boot die nächsten Rennen bestreiten.

    

Euer Günter

 

Einstellfahrten Oschersleben - Na, die Rennsaison fängt ja gut an....

Ich bin am Donnerstag nach Oschersleben gefahren um am Freitag die Trainings und Einstellfahrten mitzumachen. Schon am Donnerstagabend zeigte sich, dass die Temperaturen sehr niedrig sein würden. Es waren gerade mal 2°- 3°C, dazu ein saukalter Ostwind! Selbst im Vorzelt vom WOMO ging der Wind durch. Und da muss es denn wohl auch passiert sein. Ich habe mich richtig heftig erkältet!

Trotzdem am Freitagmorgen in die Lederkombi geworfen und mit Heiko das erste Training gefahren. Es ging denn auch gleich richtig gut los! Heiko war sofort wieder drin im Rhythmus und wir waren richtig gut unterwegs. That's ROCK and ROLL!!!

Das zweite Training fuhr ich mit meinem Stammbeifahrer SIGGI. Allerdings leider nur bis zur vierten Runde, da ist mir nämlich der Endantrieb abgerissen.... Das war denn natürlich auch gleichzeitig das Aus für das weitere Training.

Die verbliebenen drei Trainings ist Siggi mit seiner eigenen Maschine gefahren. Zuerst mit seinem Sohn Lukas und dann noch zwei Runden mit Heiko, damit auch der mal sein Gespann kennerlernte.

Ich bin dann schon früh wieder nach Hause gefahren, weil ich ja am Samstag eigentlich mit dem Z3 bei einer Tour durchs Weserbergland teilnehmen wollte. Doch am Morgen ging es mir so schlecht, das ich absagen musste. Ich hab dann den ganzen Tag im Bett gelegen um mich auszukurieren. Nix ging mehr...

Jetzt muss ich erst mal sehen, das ich das Gespann wieder zum Laufen bringe. Das heißt den kompletten Endantrieb zu reparieren damit ich beim Kölner Kurs auf dem Nürburgring teilnehmen kann.

     

Euer Günter